Was ist ein Malteser ?Dies ist ein mutiger und lebhafter kleiner Hund mit einer langen Ahnenreihe, die bis in die vorchristliche Zeit reicht - ein einzigartiger Hund. Er vertritt eine vornehme immer freundliche Rasse. Langlebig, genügsam, und mit "grossem Herzen", aber auch wachsam. Dieser kleine Kobold will in erster Linie Kamerad sein. Er ist. ein Hund, der immer Aufmerksamkeit auf sich zieht, dafür sorgen seine dunklen Augen, sowie sein seidiges, langes, reinweisses Haarkleid und eine über dem Rücken getragene Rute. Der Malteser ist ein Hund, der uns sehr viel Zuwendung .entgegenbringt.Rassestandard:Allgemeine Erscheinung:Klein, mit gestrecktem Rumpf und von einem eleganten, langen weissen Haarkleid bedeckt. E ist er sehr elegant und trägt den Kopf stolz und vornehm.Verhalten und Charakter:Lebhaft, sehr intelligent, zärtlich, wachsam, sanftmütig, sehr gelehrig, manchmal listig.Kopf und Schädel:Fang etwas kürzer als der leicht gerundete Schädel, stark betonter Stop, Nase und Lefzen schwarz, Scherengebiss, grosse, runde Augen mit lebhaftem Ausdruck, dunkel Ockerfarben, schwarze Lidränder.Augen und Ohren:oval, nicht hervortretend, dunkelbraun mit schwarzen Lidrändern, Ohren lang, gut behaart, dicht am Kopf herunterhängend.Körper:Gut ausgewogen, im wesentlichen kompakt, gerade Rückenlinie von der Schulter bis zur Rute. Aufrecht getragener, langer Hals, gerader Rücken, tiefe Brust, schwach gewölbter Brustkorb, die Rute wird in einem Bogen auf dem Rücken getragen. Senkrecht stehende Läufe, runde Pfoten mit schwarzen Ballen und dunklen Krallen. Kräftige, senkrecht gestellte Hinterläufe. Nahe dem Boden gleitendes, freies Gangwerk, im Trab mit kurzen, sehr schnellen Schritten.Haarkleid und Farbe:Dichtes, glänzendes, schimmerndes Haar, schwer herabfallend von seidiger Textur. Am ganzen Körper lang und glatt. Keine Unterwolle, reines weiss, blasse Elfenbeintönung zulässig. Vorder- , Hinterhand und Pfoten:kurze und gerade Beine, gut angewinkelt, runde schwarze Ballen.Rute:gut befedert und im Bogen über dem Rücken getragen.Grösse und Gewicht:Rüden 21 - 25 Zentimeter, Hündinnen 20 - 23 Zentimeter (vom Boden bis zur Schulter), Gewicht: ca. 2.5 bis 4 Kilogramm
Herkunft und Geschichtliches:Phönizische Kaufleute haben die Ahnen dieser Rasse vermutlich vor über 2000 Jahren von Ägypten her imMittelmeerraum verbreitet. Im Grabmahl von Pharo Ramses II (1301 bis 1225 v. Chr.) wurden Statuetten ausNaturstein gefunden, die dem heutigen Malteser bereits ähnelten. Der Name geht vermutlich nicht auf die InselMalta zurück, sondern auf die Insel Mljet (im Altertum Melitäa). Malta war aber sehr wohl massgebend amheutigen Erscheinungsbild dieses Hundes beteiligt. Von Malta über Grossbritanien verbreitete sich dieserHundetyp nähmlich über die Welt. Allerdings besassen diese Hunde noch wenig von der Eleganz der heutigenMalteser.Es wird angenommen, dass der Malteser eine der ursprünglichen französischen Kleinhunderassen und engverwandt mit dem Bichon Frise, dem Bologneser, dem Havaneser, sowie dem Coton de Tulear und demLöwchen ist. Zu früheren Zeiten war diese Rasse auch unter den folgenden Bezeichnungen bekannt: Hundedes antiken Malta, Melitea Hund, Sanfter Spaniel, Comforter, Schockhund oder Malteser Löwenhund.
KleinhundeZu den beliebtesten Kleinhunden gehören der Yorkshire Terrier, der Malteser und der Australien Silky Terrier.Sie sind entzückende Kleinhunde die alle Herzen erfreuen. Das lange Fell ist zwar pflegeintensiv, aber Pflegebedeutet intensive Beschäftigung miteinander, engsten Sozialkontakt und darf nicht nur als Aufwand gesehenwerden. Sie trägt - richtig gemacht - zum innigen Verhältnis zum Hund bei. Wer nur den Aufwand sieht oderden Hund gar scheren lässt, sollte sich vielleicht einer anderen Hunderasse zuwenden. Das wallende Haareines spielenden Yorkies oder das des über den Boden schwebenden Maltesers ist eine ganz besondereAugenweide. Allerdings muss für den Hausgebrauch das Fell nicht so lange sein, wie es mit grosser Sorgfaltfür die Ausstellung gepäppelt wird.Der Malteser gehört zweifellos zu den ältesten Hunderassen überhaupt, die sich im Laufe der Jahrtausendekaum verändert haben. Ihre Vorfahren waren rund um das Mittelmeer in den Hafenstädten zu finden, wo sieRatten und Mäuse kurz hielten. Schon um 300 v, Chr wird ein "canes maltinensis" erwähnt. Weisse,langhaarige Hündchen wurden auf antiken griechischen Vasen abgebildet. Claudius Aelianus aus Latium, derum 220 n. Chr. lebte, erwähnte in seinem Werk über Tiere: "Als Theodorus, ein geschickter Musiker,gestorben war, sprang sein Malteser Hündchen zu ihm in den Sarg und liess sich mit ihm begraben.Conrad Gesner, er lebte von 1516 - 1565, war ein berühmter Forscher und schrieb ein einzigartiges Werküber die Tiere, in dem auch die Hunde nicht zu kurz kamen. Er korespondierte mit Fachleuten in aller Weltbei seinem Studium. Er beschreibt einige deutlich erkennbare Rassen. u.a. von den "Schosshündlein":
"Es sind von diesem aus der Insel Melita schöne kleine und zarte Hündlein gebracht worden so vongedachter Insel den namens Melitenses auch behalten, den unsrigen Schosshündlein von den Franzosenaber Chiens de Bonoie (derweil zu Bononien (Bologna) am meisten zu jetziger Zeit gefunden) genennetwurden". Ihre Gestalt anbelangend sind sie so klein und zart, dass man sie in beyden Händen verbergenkann, etliche haben lange, etliche kurze Haare und beschreiben sie etliche weiss, etliche schwarz. Zuunserer Zeit wurden die weisse am höchsten gehalten und wird oft solch ein klein Hünchen um grossesGeld von den Liebhabern erkauft, derweil sie dem Frauenzimmer sehr angenehm sind. Damit sie aberrecht klein bleiben, werden sie in enge Körbe eingeschlossen und mit zarten Speisen ufgezogen, dannetliche nichts als Zuckerbrot vertragen können."Weiter schreibt er: "Vor einiger Zeit waren die kleinen Zwerge von Hunden sehr in Mode. Jetzo gehört einsolcher Hund - wie der Mops - schon unter die Seltenheiten, vermutlich hat man sie wie bei Hunden mitlangen Haaren unvermeidlichen Unreinigkeit wieder aus der Liste der Favoriten ausgestrichen, denn dasAbscheren war zugleich eine Beraubung ihrer vorzüglichsten Schönheit. Vom kleinen Buddel scheinen siedie Schnauze, vom spanischen Wachtelhund das lange, glatte Haar zu haben; daher man ihnen auch imfranzösischen den Namen "Bouffe" belegte. Sie heissen auch Malteserhunde, weil die ersten dieser Artaus Malta gekommen waren."
Im 16. Jahrhundert verewigt sie Veronese auf zwei Bildern, was ihre Beliebtheit am italienischen Hofwiderspiegelt. Auch am Hofe König Ludwigs XV. wurde der kleine Hund sehr geschätzt. Die Maitressedes Sonnenkönigs, Madame Pompadur (1721 - 1764) war offenbar eine grosse Hundeliebhaberin; undMalteser nannte man landläufig "Madame Pompadurhund". Was Mode in Frankreich war, machte inganz Europa Schule. So verbreiteten sich auch die Hunderassen. Auch waren die Malteser nichtunbedingt rein weiss, sondern zeigten gelbrote Flecken.In der Rassehundezucht gelangten sie über England. Angeblich sind sie schon zur Zeit Heinrichs VIII.(1491 - 1547) an den englischen Hof gekommen, denn während der Regentschaft seiner TochterElisabeth I. wird er von Dr. Caius als sich vom Spaniel unterscheindend, von der Insel Malteastammend, erwähnt. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wird er zu Ausstellungszwecken gezüchtet,erlangt aber niemals grössere Beliebtheit. Die Hunde gelten als empfindlich und pflegeintensiv.Bei uns gehört der Malteser zwar zu den bekannteren Rassen, doch seine Beliebtheit aus den 1990erJahren konnte er nicht halten. Das liegt sicher am hohen Pflegeaufwand, denn kurz geschoren undselten gewaschen ist der Malteser irgend ein schmuddeliger, weisser Kleinhund. Natürlich nimmt dasAussehen keinen Einfluss auf das nette Wesen des Maltesers. Das Fell des Maltesers soll glatt undlang wie Seide fallen. Er hat keine Unterwolle. Tägliches kämmen und bürsten sind unerlässlich füreinen sauberen, gesunden Hund. Ein Malteser muss von Welpe an lernen, sich diese Prozedur gefallenzu lassen. Benji’s Stiefbrüder (c) by Schneeflöckli
Der Hund wird am ganzen Körper gebürstet, vor allem am Bauch und unter den Vorderläufen, alsoüberall dort wo das Haar rasch verfilzt. Mit einer guten Naturborstenbürste beginnt man am Bauch, hebtdas Haar nach oben an und bürstet darunter hervor in einzelnen Lagen, bis der ganze Hund gründlichdurchgebürstet ist. Das Kopfhaar wird mit dem Kamm gepflegt und das Haar auf dem Kopf zu einemSchopf gebunden. Man muss wissen, dass Feuchtigkeit das weisse Fell hässlich braun verfärbt.Deshalb muss der Bart nach jedem Fressen und trinken rasch abgeputzt werden. Braune Tränenrinnenmüssen nicht sein, wenn man täglich das Fell unter den Augen pflegt. Im Wesen ist der Malteser sehranhänglich, liebvoll, ruhig, aber vergnügt, ein idealer Wohnungshund. Bei einem Gewicht zwischen dreiund vier Kilogramm bei einer Schulterhöhe von 19 bis 26 Zentimeter passt er in jede Reisetasche, ist imFlugzeug und in Hotels ein gern gesehener Gast.Übrigens passen Malteser und Yorkies gut zusammen - gehört der Malteser doch zu den Vorfahren desYorkies. Bei beiden muss die Haarpflege zum Hobby werden, wenn die kleinen Langhaarigen hübschaussehen sollen. Der Fantasie sind bei der Frisur keine Grenzen gesetzt. Jeder Mensch sollte (ausserdem zwischendurch versäubern) mindestens zweimal täglich eine halbe Stunde stramm laufen; dasbraucht auch ein Kleinhund.Mini-MalteserImmer wieder werden Mini-Malteser (und auch Mini-Yorkies) angeboten. Eine Zucht auf Verzerrung ist unnatürlich, und jeder Hundebesitzer sollte so weit Tierfreund sein, dass er auf das "ganz Besondere" im Interesse der Gesundheit und des Wohlbefindens des Hundes gerne verzichtet.